Seit einigen Jahren macht Berlin mit windigen Immobiliendeals immer wieder Schlagzeilen. Auch das News Portal quellt vor Nachrichten rund um den Berliner Immobilienboom über. Jedoch gibt es ein großes Problem, denn oftmals ist nicht genau klar, wen welche Immobilien gehören. Nun soll ein Transparenzregister für mehr Klarheit sorgen, sowohl für Mieter als auch den Staat. Allerdings zeigt eine aktuelle Studie, dass dieses Register von vielen Investoren schlichtweg ignoriert wird.
Undurchsichtige Eigentümerstruktur Wem gehört eigentlich das Haus? In Großteilen Deutschlands eine simple Frage, doch in Berlin weniger. Es herrschen undurchsichtige Eigentümerstrukturen, was auch dem massiven Anstieg von Miet- und Kaufpreisen nach sich zieht. Darauf hat die Politik bereits reagiert und einen umstrittenen Mietendeckel eingeführt. Dennoch bleibt es für die Betroffenen oftmals schwer nachzuvollziehen, wenn sie überhaupt eine Mieterhöhung zu „verdanken“ haben. Außerdem ist auch die Rede von Geldwäsche mithilfe der Berliner Immobilien. Gerade kriminelle Gangs sind mit diesem neuen Geschäftsmodell aufgefallen.
Seit 2017 Im Jahr 2017 wurde ein sogenanntes Transparenzregister eingeführt, welches nun seit Anfang des Jahres 2020 auch für alle anderen öffentlich zugänglich ist. In das Register müssen, so der Terminus, alle wirtschaftlich Berechtigten eingetragen werden. Darunter fallen nicht nur die Besitzer der Immobilie, sondern auch diejenigen, welche davon profitieren. Denken Sie, dass es doch schon das Grundbuch gibt, liegen Sie nicht ganz verkehrt. Leider sind in diesem oftmals nur sogenannte Objektgesellschaften eingetragen, hinter denen sich die eigentlichen Besitzer verstecken können. Obwohl nun das Transparenzregister eingeführt wurde, geht das Versteckspiel der Besitzer weiter. Das zeigt eine Studie der Linken-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung. So wurden 433 Gesellschaften unter die Lupe genommen, welche Besitzer Berliner Immobilien sind. Dennoch war der tatsächliche Eigentümer im Grundbuch meist nicht ersichtlich. Doch die Autoren gaben nicht auf und machten sich auch über andere Quellen auf die Suche nach den Besitzern, wie dem Berliner Handelsregister oder der Datenbank Orbis. Das Ergebnis war, dass 135 Gesellschaften immer noch anonym blieben, trotz umfangreicher Recherche. Das teilte Co-Autor Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit mit. Insofern wird auch das Transparenzregister einfach ignoriert und die Besitzer verstecken sich lieber hinter großen Gesellschaftsnamen, die ins Nichts führen. Nun ist nur zu hoffen, dass sich das noch ändern wird. |